Lieber Hermann,ich bekomme eben einen Brief von dem dir bekannten Frl. Elsa Plessner, die dir eine NovelleWarten (erschienen im Magazin für Litteratur, Jg. 66, Nr. 29, 24. 7. 1897, Sp. 867–875).
eingereicht hat. Ich glaube mich zu erinnernA. S. Tb19. 9. 1896: »Else Plessner schickte mir neulich ihre Skizzen. Schlampert, journalistisch, hie und da originelle Züge.–
«
, dass sie, die Novelle, als ich sie s. Z. im Mscrpt las, mir nicht misfiel, am Ende sogar gefiel – ich weiss nicht mehr genau. Meiner Ansicht nach ist eben benannte Elsa von einer unerträglichen Schlamperei in Stil und Arbeit; hat aber zuweilen Einfälle, die mit Sicherheit auf Talent schließen lassen. Wie weit es geht und ob sie es nicht eherzu ruiniren als weiter zu entwickeln gedenkt, kann ich nicht bestimmen. Aber es wäre vielleicht möglich sie auf einen guten Weg zu bringen. – Womit ich dir das Fräulein bestens empfohlen zu haben wünsche. –
Ich hoffe es geht dir gut; vonPariser Kunst werd ich dir manches erzählen können, wenn ich zurückkommeEr war am 2. 6. wieder in Wien.
. Aber verlange keine Artikel von mir!
Herzlich grüßt dich dein
Arthur SchnitzlerParis22. 4. 97.