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Machine-Readable Transcriptions of the Correspondence between Hermann Bahr and Arthur Schnitzler
eh. Brief, 1 Bl., 4 S., Bleistift. Undatiert; durch inhaltliche Nähe zu den Briefen in
Siehst Du mein Freund – daß Verhängniß ist doch stärker als ich – bis gestern habe ich mich mit einer übermenschlichen Kraft aufrecht zu erhalten versucht – heute Nacht bin ich erkrankt – ichkannnichtmehr – ich fühle meine Ohnmacht – mein Herz ist vollständig gebrochen! – hätte ich dem Liebstesgemordet – er hätte mich nicht mehr strafen können – wasreichlich reichlich – tausendfach vergolten! – Gebe Gott – und stündlich bitte ich ihn darum – daß es Deinen unermüdlichen Versuchen gut – geht diese Sache nicht aus – ich habe so haarsträubend viel gelitten im leben – jetzt muß für mich eine Zeit der Freuden kommen – und –michtreibterdannindenTodt. Ichkann nicht so daß Liebste hergeben ohne ein Wort reden – sagen zu dürfen – ich bin ja halb wahnsinnig ich bin ja nicht mehr zurechnungsfähig –Hermannverlaß mich nicht – – stehe mir bei – ich bin schwer erkrankt – – – was ist aus mir geworden? –
Ich bitte Dich zeige den Brief nicht dem Arthur–!
Verbrenn sogleich den Brief.
Hermann – hilf mir – ich bitte Dich.
Entlang des Seitenrands.