15/5 Sonntag.– 30. Geburtstag! – Morgens ein Brief von
Reicher, der »im Verein mit
Blumenthal meinem hochinter.
Bühnenwerk zu seinem Recht verhelfen wird« –
Vormittag mit
Mz., die mir Blumen brachte und Kopfweh hatte, im Kaffeehaus.–
Im
Riedhof Familienessen, in lauer Stimmung: deutlich die Kränkung, daß ich noch keine Neigung
zeige, für die beliebten Enkel zu sorgen.
Um 6
Mz. getroffen;
Schwarzenbergmeierei.– Nach
Mödling, in die
Rest., wie im vorigen Jahre oft. Hübsche Bemerkung von ihr, im Hinausfahren, über die Naturalisten
(ihr Truc, ihre Personen schon vorher interessant zu machen um dann für die trockne
Schilderung doch zu interessiren). Im ganzen angenehmer, aber etwas langweiliger Abend;
ich war ein bischen verstimmt – die Stimmung der letzten Flittertage.– Im
Kremser dann
Salten, der ermüdet war, von 2–9 geschrieben hatte. Dann
Bahr, frisch, Drap Cylinder, stimmungslos.
– Jetzt, ¼ 12 allein im Bett, hatte zu Haus die von
Minden an
Schwarzkopf rückgesandten Manuscripte des
Anatol gefunden und einen larmoyanten Brief von
Adolf, für den ich nichts mehr empfinde.