Abends kam Lindner ins Hotel; er denkt nun doch dran, nach Fischers Vorschlag, das Buch über mich zu schreiben – ich verhalte mich kühl. Immerhin ist
L. einer der wenigen, die nicht mit den bekannten Clichés über mich arbeiten.–
Direktor Koehne kam gleichfalls; zu »Anatol« ins Schauspielhaus. Lang, der als Aigner schlecht war, als Anatol amusant. Wlach (Max) anständig, die May als Gabriele wieder auffallend; sagte ihr einiges darauf bezüglich. Die ElsingerIlona, gut. Mußte, wie gestern und vorgestern auch, nach Schluß mich bedanken; auch nach
dem Abschiedsouper, bei dem ich selbst viel lachen mußte, besonders über den Kellner.–
Im Hotel nachtmahlten wir mit Hagemann, Koehne und Frau, und der Elsinger. Sie sprach von einem Stück »wo sich der Sohn am Schluß erschießt – oder was . . . «. Die Idee wurde aufgegriffen, auch hier zum »Tänzchen« »Comtesse Mizi« zu geben, mit der Elsinger.–
Arthur Schnitzler: Tagebuch 1909–1912. Hg. Richard Miklin, Maria Neyses, Susanne Pertlik,
Walter Ruprechter und Reinhard Urbach hg. v. der Kommission für literarische Gebrauchsformen
der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Obmann: Werner Welzig Unter Mitwirkung
von Peter Michael Braunwarth. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
1981.
Tagebuch von Arthur Schnitzler, 8. 11. 1911. In: Hermann Bahr – Arthur
Schnitzler: Briefwechsel, Aufzeichnungen, Dokumente (1891–1931).
Hg. Kurt Ifkovits, Martin Anton Müller, Stand 27. 9. 2024, https://hdl.handle.net/21.11115/0000-000E-8A21-1.