24/10 Vm. bei
Salten. (Dr.
Foges und Dr.
Götzl.) Man ist beruhigter trotz der Schwere des Falles.– Wir reden Politik.
Zu Prof.
Redlich. (»Pessimistisch im Einzelnen, optimistisch im großen.« Heftig gegen das Preußentum.
Der Internationale Munitionstrust. Die heutigen Nachrichten aus
Fiume.
Kaiser in
Debrezin. Pro-
Englisches.– Unbildung der Hohenzollern. Vergleich
Wilsons (den
R. übrigens schätzt) mit dem grausamen Dogmatiker
Cromwell.– »Wir stehn mitten in der Revolution.« Übelstes über
Czernin . . . –) Das schöne Haus, Bilder, Photographien, Garten (Nebeltag).– Klug, höchst unterrichtet;
fast gelehrt;– nur sehr im Centrum. Glaube einer der nächsten Minister.– Wirkt – trotz
der wirklich wichtigen Dinge, über die wir reden,– zugleich wichtigthuerisch. Weder
ganz frei von Renegatismus noch Snobismus. War mir im ganzen interessant und gar nicht
unsympathisch.
–
Wilsons Note;– im Grunde verlangt er
Deutschlands Capitulation. Ich war tief bedrückt.–
Gegen Abend
Andrian, verstimmt, nicht ganz unbefangen,– er habe sichs schöner vorgestellt, Intendant
zu sein. Vertraut mir (»wenn Sie schweigen wie ein Grab –«) seine Enttäuschung an
Bahr. Nicht nur mit dessen Directionsführung sei er unzufrieden;– auch der »Charakter«
lasse zu wünschen übrig. Versuche
B.s, für seine Frau
Mildenburg zu wirken, als hätte ihm
A. Zusagen gemacht (was nicht der Fall gewesen sei) –
B.s ganzes Bestreben: sich mit den Schauspielern verhalten – alles »Politik«. »Ich bin
froh, daß ich ihn nicht zum Director gemacht habe.« – Auch die Generalprobenaffaire
stellt sich anders dar als
B. in seinem Brief an mich geschrieben.– Ich versuche
A. das Wesen
B.s als das des »Feuilletonisten« im höchsten Sinn zu erläutern. Die Dreitheilung der
Direction (
Bahr –
Devrient –
Michel) war a priori von Übel.–