13/2 S. Mit gleichen Gefühlen erwacht;– heftiger Ausbruch, in sich selbst sich verzehrend.–
Nach
Hietzing zu
Popper. Allerlei zur
Reigen Affaire. (Sie kommt vor den Verfassungsgerichtshof;– das Stück,– wird indes weiter
gespielt.) – Über Geist und Seele.–
In die
Kammerspiele. Vorher schon telef. verständigt, daß Unruhen. Sie waren vorbei, als ich hinkam.
Über 300, von einer Katholikenversammlung kommend, wo ich (von
Seipel u. a.) beschimpft wurde, insultiren die Theaterbesucher, die eben kommen, johlen:
»Man schändet unsre Weiber! Nieder
Reigen! Nieder mit den Sozialdemokraten u. s. w.« Polizei vertreibt sie. Viel Polizei an
den Eingängen.
– Ich auf die Bühne. Frau
Olly erzählt eine Räubergeschichte, daß sie fast nicht herein gelassen worden wären. Ich
stehe in den Kulissen, wie eben
Iwald (Ehegatte) – Frau
Carlsen (Ehefrau) in den Armen hält.– Vom Zuschauerraum aus die Scene Gatte – süßes Mädl.–
In der Garderobe setze ich meinen Namen unter die beiden
Iwald-
Reigen-Bilder .– Spreche die
Keller und die
Markus.– Warne
Bernau;– wie er beabsichtigt, den
Reigen am nächsten Sonntag drei Mal zu geben.– Ein Reporter der
Reichspost theilt
Bernau mit, daß Dinstag im Theater randalirt werden wird.
B. erwidert, daß diese Leute von Volkwehr und Arsenalarbeitern an die Wand geklebt werden
dürften.–
Mit
Schulbaur und
Friedmann in den
Pan. Dort in der American Bar allerlei Künstlervölkchen. Frau
Carlsen, zwischen »
Reigen«, und ihrem Auftreten in
Ihre Hoheit die Hose, läßt sich »
Ehelei« überhören.– Vorträge und Einakter (von
Schulbaur inszenirt). Frau
Olly in »
Lauf doch nicht immer nackt herum«; durchaus im Hemd . . . (Keinerlei Kundgebungen des
Katholikenbundes.) – Frau
Loos, Chansons;– mit ihr und
Friedm. zusammen fort.–