eine Dame bringt mir beiliegende 2 Skizzen, der Verfasser hat die Absicht Journalist zu werden. Ich soll ihn protegiren. Was anders soll er
noch nicht geschrieben haben. Auf dich hab ich so viel Einfluss, ich soll’s dir doch
einfach schicken.
Ich thue das, nicht ohne mich für diese Inanspruchnahme deiner Zeit gebührend zu entschuldigen.
Aber ich denke, in 3 Minuten hast du die Werke des jungen Manns gelesen, und wir sind
(bis auf weiteres) von dem Verdacht befreit, die »Jungen« zu unterdrücken.
Wenn du mir überdies in 3 Worten dein Urtheil über die Leistungen dieses Herrn kundgibst,
in einem Brief, den ich der Dame gleich zeigen kann, u. mit deiner ganzen Aufrichtigkeit, die in diesem Fall besonders nützlich, ja nothwendig wäre, so bin
ich dir sehr verbunden. –
In Venedig sollen die Blattern sein. Man müßte sich für alle Fälle impfen lassen, eh man hinunterradelt.
»Kraft«probe] Über unsere Kraft von Bjørnson wurde im Deutschen Volkstheater in zwei Teilen gegeben, der erste am 4., der zweite am 5. 4. 1902. Ob auch die Generalprobe auf zwei Tage aufgeteilt war, ist offen.
Überlieferung
Versandverlauf
Signatur: Wien, Theatermuseum, HS AM 23350 Ba
eh. Brief, 1 Bl, 3 S.
Druck 1
. In: Arthur Schnitzler: The Letters of Arthur Schnitzler to Hermann Bahr. Edited,
annotated, and with an introduction, by Donald G. Daviau. Chapel Hill: The University
of North Carolina Press 1978, S. 74–75 (University of North Carolina studies in the
Germanic languages and literatures, 89).
Wien (K.K. Reichshaupt- und Residenzstadt Wien, Bécs, Land Wien, Vídeň, Wenia, Beč, Vindobona (Wien), Vienna)
Zitiervorschlag
Arthur Schnitzler an Hermann Bahr, 30. 3. 1902. In: Hermann Bahr – Arthur
Schnitzler: Briefwechsel, Aufzeichnungen, Dokumente (1891–1931).
Hg. Kurt Ifkovits, Martin Anton Müller, Stand 27. 9. 2024, https://hdl.handle.net/21.11115/0000-000E-859F-9.