lieber Hermann, zu einem einmaligen Beitrag, der natürlich die Höhe einer Monatsrate überschreiten
und gelegentlich auch wiederholt werden könnte, bin ich gern bereit – zur Auszahlung
einer monatlichen noch so kleinen Rente wünsche ich mich nicht zu verpflichten.
Da man über meine Vermögensverhältnisse, die allerdings niemanden angehen, übrigens sonderbare Ansichten zu hegen scheint, die mir manchmal unbequem werden, bitte ich dich, die freundliche Briefschreiberin zu belehren, dass mein Einkommen aus meinem »Vermögen« zwischen 7 und 800 Gulden
jährlich schwankt und ich im übrigen auf den Ertrag meiner Feder angewiesen bin. (Und
dir ist es ja wohl bekannt, dass ich nicht für mich allein zu sorgen habe.)
Herzlichen Gruss, und auf sehr baldiges Wiedersehen. Dein
Arthur Sch
Kommentar
nicht … sorgen] Am 9. 8. 1902 war der Sohn Heinrich auf die Welt gekommen.
. In: Arthur Schnitzler: The Letters of Arthur Schnitzler to Hermann Bahr. Edited,
annotated, and with an introduction, by Donald G. Daviau. Chapel Hill: The University
of North Carolina Press 1978, S. 76 (University of North Carolina studies in the Germanic
languages and literatures, 89).
Wien (K.K. Reichshaupt- und Residenzstadt Wien, Bécs, Land Wien, Vídeň, Wenia, Beč, Vindobona (Wien), Vienna)
Zitiervorschlag
Arthur Schnitzler an Hermann Bahr, 3. 10. 1902. In: Hermann Bahr – Arthur
Schnitzler: Briefwechsel, Aufzeichnungen, Dokumente (1891–1931).
Hg. Kurt Ifkovits, Martin Anton Müller, Stand 27. 9. 2024, https://hdl.handle.net/21.11115/0000-000E-85A4-2.