Arthur Schnitzler an Hermann Bahr, 6. 6. 1905

Wien 6. Juni 905

lieber Hermann

ich gratulire dir herzlich zum gestrigen Erfolg von Sanna. Einiges was mir nach der ersten Lectüre des Stücks nicht ganz eingeleuchtet, ist mir gestern, schön und ergreifend aufgegangen. Die Aufführung war etwas ganz einziges, und die Höflich ist – vielleicht nicht das echte Genie, aber, nach ihren Entwicklungsmöglichkeiten in alles tragische und heitre Gebiet, der größte Glücksfall, den die Deutsche Bühne seit der Sorma erlebt hat.
Ich habe mich sehr gefreut, auch meine Frau läßt dir von Herzen glückwünschen.
Hoffentlich seh ich dich bald; ich habe ein rechtes Bedürfnis, dir zu danken.
Dein
Arthur