nun hoffe ich Sie also in guter Ruh in
Edlach sitzend und die Trennung vom
Freunde des Medardus nicht allzu schmerzlich empfindend. Mich freut’s sehr, daß Sie so verlockende Fernsichten
beim
Paul Schlenther haben, mögen sie näher und näher kommen. Von ihm ist es gewiß richtig, das
Wiener Werk den
Wienern zu zeigen, Anno 9. Kann schon sein, daß indirekt der
Kainz bei der Annahme mitspricht. Wer soll denn den
Medardus spielen?
Gerasch? – Ich bin mit
Kainz, wie Sie jetzt schon wissen, nicht einig geworden, d. h.,
Sie wußten es ja eigentlich schon in unseren Gastspieltagen. Er wollte nur Oktober, November
kommen und zu anderen Bedingungen als in Aussicht genommen. Diese waren mir zuviel,
jene zu wenig. –
Das Konzert könnt ich Ihnen wohl nur schicken, wenn ich
Bahr darum frage. Ist Ihnen das recht, oder wollen Sie’s etwa selber tun? (Er ist in
Bayreuth bei Frau Pfarrer
Richter.) Über die Prozente hab ich noch nicht mit ihm gesprochen, halte aber auch 7 und
3 für das Angemessene. – Mit dem
Kleinen Theater möcht ich nie konkurrieren, also auch nicht in einer Tantiemen-Garantie, deren gleichen
ich bei
Berliner Aufführungen noch nie gezahlt habe: Nun ist ja die Dame
Mizzi gewiß von besonderm Schlag, aber daß ich dieses kleinen Fräuleins wegen eine neue
Einrichtung schaffe,
so weit wird der Herr Vater doch nicht gehen? (Er ist ja nicht der Conte
Veith.) Wir haben hier endlich wieder schönes Wetter heut, und ich wünsche Ihnen ein gleiches
in Ihren Höhen-und-Tiefen-Fahrten. Alles Schöne an Frau
Olga,