Besten Dank für Ihre liebenswürdigen Zeilen aus
Paris, von wo ich Sie wieder zurückgekehrt glaube. Da Ihre dortige Adresse mir – zu Ihrem
Besten – unbekannt war, sparte ich mir den allerherzlichsten Dank für Ihre gütige
Intervention bei
H. Bahr – bis jetzt auf. Es ist Ihnen sicherlich schon sehr langweilig, dass ich mich in
jedem Brief an Sie bedanke – aber wenn Sie mir immer Grund dazu geben? – –
Ich war in großer Angst und Aufregung, als ich von der
Pariser
Unglücksgeschichte hörte, Sie in dem verbrannten Gebäude fürchtend – – – na – andere Leute, die mich interessieren kenne ich in
Paris nicht. Hoffentlich sind Sie heil und wohl wieder hier eingetroffen – – – Ich sitze
– – bei
0° R. und unendlichem Regen in der »Sommerfrische« – – alle gerechten Menschen seien davor
behütet!! Bedauern Sie mich, verehrter Herr Doctor! Ich bin einmal ein unglückliches
Geschöpf. Schreiben thue ich
jetzt gar nichts!! – Kann nicht!! – Malheur oder Glück!?
Beiliegend ein kleiner Einfall! – Habe mir Mühe gegeben, nicht »schlampig« zu arbeiten.
Ich hoffe auf Ihren Beifall! – Bin neugierig, wann und ob ich einmal eine Arbeit zu
Ihrer rückhaltlosen Anerkennung bringen werde. »
Meine Freundin Clotilde« vermeidet alle wissentliche Affectation – – – negativer Vorzug – Positiv? – Bilanz!?
– – Ich bin jetzt furchtbar ängstlich in der Arbeit – darum geringe Lust dazu! Ist
ja doch Stroh!! – Außer mir hat Keiner Freude davon und in fünfzig Jahren? – – –.
Grau – grau – aber keine Theorie – leider die Praxis!– – – Doch Sie kommen aus
Paris! und haben wahrscheinlich keine mitschwingende Saite für die Klage aus dem
Sievringer Wald. – Ich brauchte ein bisschen moralisches »
Paris«–! d. h. um- und aufgekrempelt zu werden. Weinen Sie, wenn Sie wollen und lachen
Sie, wenn Sie können über Ihre
P. S. Causa
H. Bahr ist noch nicht erledigt. Vielmehr »
gläserner Käfig« hinzugekommen. Doppelt hält besser.