In einer 1892 im
Theater der Josefstadt mit
Ferry Bératon, einem hoch, nur für viel zu vieles begabten Maler, improvisierten Aufführung von
Maeterlincks
L’Intruse (wir hatten, als wir Schauspieler warben und das Haus mieteten, beide zusammen nicht
zehn Gulden bar) trat ich zum erstenmal vor die
Wiener, die so wenig von mir als was eine »Conférence«, was denn um Gotteswillen das eigentlich
sein mag, wußten. Meinen alten Freunden aus meiner ersten
Wiener Zeit,
Richard Ulbing und
Otto Stauffer, ward ich fast unheimlich; unter den neuen, die mir mein Ungestüm gewann, wurde mir
Adalbert von Goldschmidt, der Komponist der »
sieben Todsünden«, der Dichter der »
Gaea«, der liebste. Der reichen Begabung
Schnitzlers bin ich zögernd nach Jahren erst ganz gerecht geworden,
Richard Beer-Hofmann war meinem Herzen gleich auf den ersten Blick so wert, als er mir diese ganzen dreißig
Jahre blieb, und
Salten mußt ich schon damals immer gegen alle Welt verteidigen, wie heute noch.
Und schon kündigte sich mit
Willi Handl und
Artur Kahane eine noch jüngere Jugend an. In der großen Kritik aber war der erste, der mich in Huld und Schutz nahm, der kleine
Julius Bauer, der die Verwegenheit so weit trieb, unserem Tisch im
Griensteidl zu präsidieren, im sicheren Vorgefühl, daß mit uns ein »Extrablatt« der Literatur
begann.