Plan von Arthur Schnitzler zu Das Wort, September 1904

Marie L., tragische Figur.
Sie ist Frauenrechtlerin, vorgeschritten, klug, gütig. Sie hat R. als junges Wesen geliebt; damals war noch viel Gutes in ihm.
Sie hat einen braven Mann geheiratet, der zu ihr aufschaut, nicht ganz mit ihr einverstanden ist.
Sie hat ihn sozusagen aus theoretischen Gründen geheiratet, wollte nicht durch Leidenschaft gestört sein. – Alle ihre Angehörigen sollen sich in Freiheit entwickeln, insbesondere ihr Sohn.
Dieser, Wilhelm, hat ein Verhältnis mit der Gouvernante seiner Schwester. Marie L. lässt ihre Tochter weiter mit ihr verkehren, aber sie selbst ist dafür, dass Wilhelm sie nicht heiratet, denn sie weiss, dass er sie nicht genug liebt.
Hier lehnt sich der Vater L. zum ersten Male auf, mild. – Durch R., der im Hause verkehrt, lernt Wilhelm die Frau des Kulturschneiders Zack kennen. Ernst.
Frau Zack ist ein hübsches, puppenhaftes, mit modernen, unverstandenen Ideen vollgepfropftes Wesen, zwischen absichtlicher Dämonie und Süssigkeit hin- und herschwankend. Wilhelm will, dass ihr Mann sie freigiebt. Nichts. Abschiedsbrief. Wilhelm nimmt es ernst. Gespräch mit R. Dieser sagt ihm: Erschiessen Sie sich. Ein Kerl wie Sie. Jung sterben ist das Schönste. Schauen Sie mich an. Das Leben! Hätt’ ich Mut, längst wär’ ich tot.«
Der junge Mann erschiesst sich.
Die Nachricht hievon gelangt an R. in der Versammlung, wo seine Verehrer über sein Schicksal verhandeln, und Frau Zack sagt: Er möge sterben, es ist das Schönste, – und R. aufspringt und ruft: »Dumme Gans! ich will nicht sterben!« etz. Darauf bekommt er die Nachricht von dem Tode Wilhelms und spürt, was er getan hat.
Szene zwischen Marie L. und R. als Abschluss. N
Nebenfiguren: Gr., Me, Ro., Frau Strindberg.

Grundidee, ungefähr: Ihr macht es euch bequem, und nennt es Weltanschauung.