10/6 Gegen Mittag kam Julie Wassermann; ich sagte ihr meine Meinung über ihre Mscrpte (auf ihren Wunsch) – sie weinte, that
mir fast leid, aber als ich ihrer vollkommenen Einsichtslosigkeit gewahr wurde (sie
stellte ihre Sachen »doch mindestens« Fulda und Bahr gleich) wurde ich noch schonungsloser.
– Collationirt zu Hause die Abschriften des Med. und trug die Correcturen ein.
Zum Nachtmahl Kapellmeister Walter, Richard und Paula. Die Unsicherheit des Hörens verleidet mir auch manchmal schon so kleine Gesellschaften.
Müdigkeit und Melancholie.–
Kommentar
Überlieferung
Druck 1
Arthur Schnitzler: Tagebuch 1909–1912. Hg. Richard Miklin, Maria Neyses, Susanne Pertlik,
Walter Ruprechter und Reinhard Urbach hg. v. der Kommission für literarische Gebrauchsformen
der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Obmann: Werner Welzig Unter Mitwirkung
von Peter Michael Braunwarth. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
1981.
Tagebuch von Arthur Schnitzler, 10. 6. 1909. In: Hermann Bahr – Arthur
Schnitzler: Briefwechsel, Aufzeichnungen, Dokumente (1891–1931).
Hg. Kurt Ifkovits, Martin Anton Müller, Stand 27. 9. 2024, https://hdl.handle.net/21.11115/0000-000E-885E-0.