30/10 Ankunft
Prag (vor 6).
Palast Hotel. Spazieren innerste Stadt. Kalt. Um 10 kommt
Teweles. Über
Medardus für
Berlin, über
Bahr, über den Aufschwung des hiesigen
Theaters (er hat seine Direktion mit »
W. L.« eingeleitet).–
Ins
czechische National Theater. Direktor
Schmoranz. Mit ihm Bühne und Parkett. Ein Bild der Generalprobe
Jan Hus. Regisseur
Kvapil.– Der
Dichter des Stücks, zwischen Thür und Angel.–
Salus holt mich aus dem Hotel. Bei ihm. Er fortgeholt. Mit seiner
Frau über ihn und seine Nervenzustände. Heftige Zahnweh. Mittagessen,
Salus,
Gattin, deren
Mutter. Blick in die
Voigtländersche Literaturgeschichte.–.
Zu
Teweles’; mit ihm ins Theater
Weites Land. Loge neben der Bühne, nur 3. Akt vis à vis, weit, so daß ich fast nichts hörte.
Gut inszenirte aber darstellerisch zum Theil grauenhafte Aufführung.
Faber als Hofreiter absolut unleidlich. Die
Medelsky als Genia von den Hauptdarstellern die einzig mögliche; wenn auch im Niveau, gesellschaftlich
und seelisch, viel zu tief. Nebenrollen einige recht gut, wenn auch alles vergröbert.
War öfters auf der Bühne mit den Leuten sprechen.
Mit
Eger und
Teweles im
Stern genachtmahlt. Er möchte (und wird) bald ein
Berliner Theater haben. Ernsthaft-scherzhafter Zank um den
Medardus, den
Teweles und
Eger spielen wollen.