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Skodsborg.–
Kopenhagen.–
Ny Carlsberg Glyptothek.–
Zool. Garten.– Bei
Brandes Nachmittag.– Über seine Stellung hier.– Allein.– Ich: Warum da Sie so frei sind,
nicht fort von hier?– Er: Ists nicht gleichgiltig – wo man lebt – das Leben ist überall
traurig (auf meine Einwendung:) freilich immer noch besser als das Todtsein. Aber
ich bete die
dänische Sprache an – und
hasse alle andern, besonders die deutsche.– Mit 50 Jahren ist man allein – Sie werden auch
allein sein.– Über den Hof. Der
Kronprinz hat ihn früher oft zu sich berufen, nur, um zu thun, als ob er liberal wäre;– er
(
Br.) erzählt mir ein Beispiel von der Gedankenlosigkeit des
Kronprinzen und Zerstreutheit. Wie er (
Br.) über einen Schauspieler sagt: man merkt, dass in dem und dem Stück nicht der isländische
König, sondern der Schauspieler auf die Bühne tritt,– und der
Kronprinz am nächsten Tag dem Hof erzählt, der X sei nicht isl. König sondern Schauspieler
gewesen.–
1Seine Bücher, zeigt sie mir, 30 dicke Bände, deutsche Verleger. Solche, die im Zuchthaus
waren und solche, die drin sein sollten.–
Bahrs letzter Artikel über den
düstern Shakespeare. »So dumm – das ist überhaupt ein Affe.–«
Richard Dehmel hat dem
Br. Gedichte geschickt;
Br. einige Ausstellungen –
Dehmel einen beinah groben Brief.–
Dauthendey,
Przybyszewski unwahr, ich hasse diese Leute – vor allem verlang ich dass einer nicht posirt – Die
Leute wollten mich besuchen, ich hab sie nicht empfangen, ich kann solche Leute nicht
sehn; jetzt schimpfen sie auf mich. Die sind übrigens hergekommen,– weil man ihnen
erzählt hat, die jungen Dichter seien hier alle Paederasten! Waren erstaunt, wie man
sie aufklärte! Der kleine
Nansen ein Paederast!–
»Was sind die Ideale der jungen Leute von 25 J. in
Wien?« fragte er mich u. a. »Fühlen sie sich verbrüdert mit den jungen Künstlern in
Deutschland?–« Über
Kainz,
Brahm (dessen Häßlichkeit »wie eine Kröte!«) –
Freute mich, dass er geradezu dieselben Ansichten über alle liter. Dinge hat wie ich.–
Auch
Heine; man wird kühler gegen ihn.–
»Bilden Sie eine Gruppe in
Wien?« Nein. Ich machte ihn auf
Hugo aufmerksam.– »Ah – hat nicht
Bahr einmal einen lobenden
Artikel über ihn geschrieben?« Der
Franzose von neulich fragte
Br. heute (erzählt mir
B.) – ob er neulich frei zu uns gesprochen oder sich – vorher Notizen gemacht!–
Hello war ein Idiot, ich hab ihn persönlich gekannt; ein
Neger (Arzt) war bei ihm, der wohl mit seiner
Frau geschlafen hat . . . »Er sagte mir einmal: Oh, die Deutschen die glauben ja nicht an Gott!!« . . . Da läßt sich gar nicht discutiren!–
Abends bei
Nansen.–
Paul schon dort. Gemütlich. Ins Kfh. mit ihnen.
Brandes kam.–
Grétor, offenbar ein pathol. Lügner. Drängt
Brandes eine angeblich herrliche Bronze aus der Renaissance auf, die sich als Dreck herausstellt.
Nun fragen alle Leute, die zu
Br. kommen: Sagen Sie – Sie sollen ja eine so herrliche Bronze von
Grétor erhalten haben – und wollen sie sehen.–
»Ich bin hier so allein . . . wenn ich von einer Reise zurückkomme, hab ich 3 Besuche zu machen – höchstens, bei
meiner alten Mutter,– bei einer Freundin –«
Bettelheim ihn aufgefordert, seine Biogr. zu schreiben oder schreiben zu lassen. Ich: Nun? . . . Er, schmerzlich, lächelnd, Schreibt man denn Biographien?– – Ich:
Goethe,
Hebbel.– »
Hebbel – war das nicht so ein mürrischer alter Mann?« . . . Und übrigens, in Biogr. steht nur immer über die Verhältnisse, die man gehabt . . . Oder Biogr. sagen entweder: Seht her, so liebenswürdig war ich – und man hat mich
so geliebt, oder: So liebensw. war ich – und doch hat man mich so gehasst!
Colossaler Einfluss
Sören Kierkegaards.–
Ibsen anfangs so, dass wir sagten: er solle doch endlich
Ibsen schreiben, nicht immer
Sören Kierkegaard.–
Poët . . . Das ist ja so gleichgiltig – Persönlichkeit!–
Glauben Sie denn an Übersetzungen –? Wir haben eine so herrliche Literatur.
Der
argentin.Oberst neben ihm bei einem Diner, wunderschön. Vous parlez de moi –?– Non. »Ah – j’entends
le mot splendide – et quand j’entends les mots splendeur ou splendide – je crois toujours,
qu’il s’agit de moi –«
Br. war davon sehr entzückt; der
Oberst schickt ihm dann noch seine Photographie – in Angst,
Br. könnte seine Schönheit vergessen.–
– Von neulich noch, das Verhältnis
Ibsens zu seiner
Frau, die ihn quält . . . O elle est terrible – et naturellement, c’est elle qui a toujours raison . . . L’artiste, il a beaucoup pensé, beaucoup lu, beaucoup couché avec les femmes – et
cette femme, elle n’a jamais lu, jamais couché avec les hommes, jamais pensé –
Über
Daudet, der nie von seiner Krankheit spreche und tief verletzt war, als im
Tagebuch Goncourt darüber veröffentlicht war.–
–
Paul und ich blieben noch nach
Nansen und
Frau Weggang mit
Brandes im Kfh.–