Tagebuch von Arthur Schnitzler, 24. 11. 1908

24/11 Vm. spazieren, im Kfh., über Bourbonen nachlesen (zum Medardus).–
Brief von Hugo, Anschluss suchend, jene »Verstörtheit« über den »Weg« schon auf den Nervenzustand schiebend.–
– Zum Medardus gesonnen, notirt.
Mit O. Volksth. Bahr, tiefe Natur und Krampus; letztres wirkt sehr hübsch.–
Im Nachhausegehn Gustav Schw. getroffen, der mich fast erbittert aufforderte, ich solle Hardt doch fragen, warum Tantris im Laufe der letzten 3 Akte weder von Isolde noch von sonst wem erkannt werde.– Productivität und Neigung Gelten zu lassen (nicht zu verwechseln mit Verständnis) stehen in umgekehrtem Verhältnis; es zeigt sich an Gustav und Richard, in ungleicher Weise.