Tagebuch von Arthur Schnitzler, 25. 7. 1923

25/7 Vm. in Pötzleinsdorf bei Paulsen. Er erzählt mir die Geschichte seiner Verhandlungen mit Renkin etc.; von den »Intriguen« des Grfn. Thun (der Wohlgemuth Gatten), die seiner Meinung nach das entscheidende waren. Über seinen Nachfolger Herterich. Er findet daß er als Director ein Leichenbegängnis erster Klasse gehabt: Von Wien will er nicht fort, und im Grunde (ohne dass er es gestünde) tendirt er ans Burgth. zurück. Auch scheint er dem Film nicht abgeneigt, den er bisher verabscheut. Über die Abrechnungen Medardus. Die Kasse scheint mir anders verrechnet zu haben als der Direction – immer zu meinem Nachtheil. Die Abendeinnahmen differiren um 1–3 Millionen per Vorstellung!– Ev. Schritte dagegen, mit den andern Autoren . . . –
Nm. am Verf.
Gegen Abend kam H. K.; wir saßen auf meinem Balkon und besprachen die Schweiz.–
Im Türkenschanzpark gen. mit Salten und Sohn; Dr. Menczel, Dr. Kössler, und dem Direktor des Bl. Vogels (dem Gatten der Koltschewskaja).– Mit S. über seine letzten Feuilletons (Bahr, Voltaire). Paul erzählte von seinen Börsengewinnsten;– was komisch wirkte. Über Paulsen etc.