Mit
O. zu
Wassermanns, wo Dr.
Simon aus
Frankfurt a. M., ein sehr kluger Mann, der wohl politisch-handelspolitisch hier weilt und mit dem
es eine erregte Discussion gab. Er als Vertreter des »Staatsgedankens« gegen mich
als »Individualisten etc.«. »Tod fürs Vaterland etc . . . « Ich mußte ihm erwidern: »Die Probe aufs Exempel steht aus.« Er: Es wär ein harter
Kampf gewesen; aber er sei schließlich zur Überzeugung gekommen – er nütze dem Vaterland
mehr,– wenn er nicht ins Feld, sondern zu Hause etc. Ich: »Geb ich Ihnen ohne weiters
zu –
Sie aber hatten selbst die Entscheidung – hunderttausende der gleichen Ansicht werden
nicht gefragt,
müssen in den Schützengraben, auch wenn sie daheim . . . « Hier flüchtete er ins »innre Gefühl« – die heilige Freistatt, wo der Verfolger vor
dem Thor stehen bleiben muss.
Abends zu
Hugo (sein Zimmer bei
Oppenheimers) zum
Tod seines
Vaters ihm condoliren. Er sprach von seinen letzten Tagen, von seiner
verstorbnen
Mutter, in Thränen. Allerlei Erinnerungen. Bald wieder ins lebendigere. Von
Strauss, dessen einleuchtender Persönlichkeit. Die
Köln. Zeitung gegen mich, Schönherr, Bahr – als politic. zu behandeln,
Hugo will darüber schreiben.
Gerty kommt. Wir schauen uns die Bilder seines
Prinz Eugen Buchs an. Im Salon
Oppenheimer; der
Breughel.–