18/4 Vm. bei Popper. Er äußert sich begeistert über Geronimo – besonders weil alles erotische fehle, was immer im Kunstwerk als »etwas unreines«
auf ihn wirke. Irgendwie vermochte ichs ihm nachzufühlen.– Prof. Theodor Beer kam – seit gestern eingerückt als Infanterist, mit 50 Jahren! Er war recht natürlich,
und gedrückt. Über die Iris als Ausdrucksmass des Befindens, über Bahr, über den Krieg.–
In der Matthäuspassion, mit O., Heini, Stephi. Schön, doch etwas ermüdend. Der Katholizismus wurde mir nicht sympathischer – d.
h. hier müßte man sogar sagen – das Christentum.
Kommentar
Überlieferung
Druck 1
Arthur Schnitzler: Tagebuch 1913–1916. Hg. Richard Miklin, Susanne Pertlik, Walter
Ruprechter und Reinhard Urbach hg. v. der Kommission für literarische Gebrauchsformen
der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Obmann: Werner Welzig Unter Mitwirkung
von Peter Michael Braunwarth. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
1983.
Tagebuch von Arthur Schnitzler, 18. 4. 1916. In: Hermann Bahr – Arthur
Schnitzler: Briefwechsel, Aufzeichnungen, Dokumente (1891–1931).
Hg. Kurt Ifkovits, Martin Anton Müller, Stand 27. 9. 2024, https://hdl.handle.net/21.11115/0000-000E-8990-4.