Tagebuch von Arthur Schnitzler, 18. 4. 1916

18/4 Vm. bei Popper. Er äußert sich begeistert über Geronimo – besonders weil alles erotische fehle, was immer im Kunstwerk als »etwas unreines« auf ihn wirke. Irgendwie vermochte ichs ihm nachzufühlen.– Prof. Theodor Beer kam – seit gestern eingerückt als Infanterist, mit 50 Jahren! Er war recht natürlich, und gedrückt. Über die Iris als Ausdrucksmass des Befindens, über Bahr, über den Krieg.–
– Nm. am Fldb.
In der Matthäuspassion, mit O., Heini, Stephi. Schön, doch etwas ermüdend. Der Katholizismus wurde mir nicht sympathischer – d. h. hier müßte man sogar sagen – das Christentum.