– Zu Tisch F. S.; nach langer Zeit. Auffallend nervös.– (Sein 60. Geburtstag, Feuill.Bahrs »Was hat er gegen Sie« – – Verlobung seiner Tochter Annie.– Über Bubi B.-H., von dem Jannings unwahrscheinlich klingende Äußerungen erzählt . . . Über die SöhneHugos »die ihm das Grab gegraben haben«.– Er will einen »Moses« schreiben.– N. Fr. Pr. und N. W. Journal;– Benedikt.– Dann die unvermeidlichen Altersgespräche.– Im Lauf des Gesprächs wie immer wachsende
Herzlichkeit.–)
Am Wort. Las 1. Akt . . . Entschloss mich endgiltig die Sache aufzugeben.–
C. P. zum Nachtm. bei mir. Wieder die Agonie Stimmung. Am wohlsten, wenn allein.
Kommentar
Was hat er gegen Sie] Bahr würdigt in Felix Salten zum 60. Geburtstag (Neue Freie Presse, Nr. 23340, 6. 9. 1929, Morgenblatt, S. 1–2) diesen ausschließlich als Feuilletonisten und endet »Das Wiener Feuilleton ist durch die formende Sprachgewalt Speidels, Hanslicks und Wittmans zu solcher Vollendung gereift, daß es nicht mehr überboten werden kann. Wir Epigonen,
Verweser dieses hohen Reiches müssen uns mächtig aufrecken, um so ein gewaltiges Erbe
zu hüten: keiner trägt es mit so reiner Zuversicht wie dieser Faustus Felix Salten.«
Überlieferung
Druck 1
Arthur Schnitzler: Tagebuch 1927–1930. Hg. Susanne Pertlik und Reinhard Urbach hg.
v. der Kommission für literarische Gebrauchsformen der Österreichischen Akademie der
Wissenschaften, Obmann: Werner Welzig Unter Mitwirkung von Peter Michael Braunwarth.
Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1997.
Wien (K.K. Reichshaupt- und Residenzstadt Wien, Bécs, Land Wien, Vídeň, Wenia, Beč, Vindobona (Wien), Vienna)
Zitiervorschlag
Tagebuch von Arthur Schnitzler, 6. 10. 1929. In: Hermann Bahr – Arthur
Schnitzler: Briefwechsel, Aufzeichnungen, Dokumente (1891–1931).
Hg. Kurt Ifkovits, Martin Anton Müller, Stand 27. 9. 2024, https://hdl.handle.net/21.11115/0000-000E-899B-9.