Zum Thee Werfel; brachte mir »Bocksgesang« (das ich schon gelesen). Sagte ihm einiges darüber und zugleich über die »Sünden wider den heiligen Geist des Dramas« im allgemeinen (Ruf,– Charolais – Ringelspiel –). Wir sprachen über lyrische, epische, dramatische Kunst- und Lebensform; es war
ein wohlthuendes Niveau.–
In ein Kino.–
Telegr. Heini; morgen Ankunft der Kinder. In die Freude – ein heftiger Schmerz, daß nun O. wieder alleinbleibt. Ahnt sie es auch nur?– Ahnt sie wie ich unter ihrem Schicksal,
ihrem Leid – wahrscheinlich tiefer leide, als sie selbst?–
Kommentar
Sünden … Dramas] .
Überlieferung
Druck 1
Arthur Schnitzler: Tagebuch 1920–1922. Hg. Susanne Pertlik und Reinhard Urbach hg.
v. der Kommission für literarische Gebrauchsformen der Österreichischen Akademie der
Wissenschaften, Obmann: Werner Welzig Unter Mitwirkung von Peter Michael Braunwarth.
Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1993.
Tagebuch von Arthur Schnitzler, 5. 1. 1922. In: Hermann Bahr – Arthur
Schnitzler: Briefwechsel, Aufzeichnungen, Dokumente (1891–1931).
Hg. Kurt Ifkovits, Martin Anton Müller, Stand 27. 9. 2024, https://hdl.handle.net/21.11115/0000-000E-8A47-7.
Quelle: »A. ist
manchmal wie ein kleines Kind«. Clara Katharina Pollaczek und Arthur Schnitzler gehen
ins Kino. Herausgegeben von Stephan Kurz und Michael Rohrwasser unter Mitarbeit von
Daniel Schopper. Wien, Köln, Weimar: Böhlau Verlag 2012.