Arthur Schnitzler an Hermann Bahr, 11. 7. 1897

Lieber Hermann,

vielen Dank für deine freundlichen Bemühungen. Neues hab ich freilich nicht zu bemerken. Es freut mich sehr, dass Neumann Hofer gern meine nächsten Stücke haben möchte. Aber, so wenig ich auch Reichtümer verachte, – weder die 2 Prozente mehr noch die Möglichkeit ein Einreichungshonorar zu bekommen (was wohl auch an manchem andern Theater gelingen mag) können mich bestimmen, die angenehme Freiheit meiner Entschließungen durch einen Contract beschränken zu lassen. Ich begreife nur eines nicht: wieso dieser Standpunkt nicht von allen andern Menschen getheilt wird.
Wird man dich bald hier sehen?
Herzlich grüßt dich
dein
ArthSch
Ischl, 11. 7. 97