Ich fahre
Samstag für vier Wochen nach
London und so werde ich leider bei Deiner
Première nicht in
Wien sein. Es wäre mir aber lieb, wenn Du mir (entweder noch vor Samstag hieher oder dann
nach
London E. C. Victoria Embankment, De Keysers Hotel) ein
Buch Deines neuen
Stückes schicken könntest. Macht es mir einen starken Eindruck und habe ich darüber wirklich
etwas zu sagen, so würde ich das für das
Wiener Journal von
London aus tun und veranlassen, dass von irgend einem der Herren der Redaktion eine kurze Notiz über die Aufführung und Aufnahme angehängt werde.
Kann ich aber in kein rechtes inneres Verhältnis dazu kommen, woran ja ebenso der
Autor wie der Kritiker schuld sein kann, so ist es uns beiden besser, wenn ich die
Gelegenheit zu schweigen ausnütze, statt mich um das Stück herum zu reden, was mir,
je älter ich werde, immer unleidlicher wird.
Im November komme ich nur auf ein paar Tage zurück, weil ich gleich wieder an den Rhein, auf eine
Vorlesungstournée muss. Aber im Dezember wird es uns dann doch einmal vergönnt sein, in Ruhe zu
Euch zu kommen.
Mit herzlichen Grüssen von
uns beiden, auch an Deine liebe
Frau,
Dein alter
Hermann
viel zu nervös, um selbst schreiben zu können.