Hugo von Hofmannsthal an Arthur Schnitzler, [1. 3.? 1893]
1. II.
lieber Arthur.
Bahr stellte mir zu meiner Freude folgenden Antrag: er sei im Stande und gern bereit,
Fels von Anfang März an mit einem Gehalt von 100 fl in der Deutschen Zeitung als Redacteur unterzubringen. Es handelt sich nur um Fähigkeit und Bereitwilligkeit.
Dritten Personen werden Sie es vorläufig ebensowenig erzählen, wie ich.
Falls wir Sonntag bei Ihnen Zusammenkommen, zu welchem Zweck ich wenigstens vorläufig eine Einladung abgelehnt habe, seien Sie doch sogut,
Robert Ehrhardt (V. Siebenbrunng. 29) ausdrücklich einzuladen. Er geht der Trauer wegen fast nicht in Gesellschaft und
würde gewiss gern kommen.
Herzlichst Ihr
Loris.
P. S. Ich denke sehr oft an die Novelle vom Sterben und möchte viel mehr davon reden, als geschieht. Sie haben was gegen die Geschichte.
Wenigstens scheinen Sie sie todtschweigen zu wollen.
Kommentar
1. II.]
Überlieferung
Versandverlauf
Signatur: Cambridge, University Library, Schnitzler, B 43b/1
eh. Brief, 1 Bl., 2 S.; von Schnitzler mit Bleistift Jahreszahl »93« ergänzt. Die hs. Datierung »1. II.« wirft mehrere Fragen auf, die Schnitzler selbst versuchte zu lösen, indem er durch Ergänzung eines weiteren Strichs bei der
Monatsangabe auf März umdatierte.
Druck 1
Hugo Hofmannsthal, Arthur Schnitzler: Briefwechsel. Hg. Therese Nickl und Heinrich
Schnitzler. Frankfurt am Main: S. Fischer 1964, S. 35–36.
Wien (K.K. Reichshaupt- und Residenzstadt Wien, Bécs, Land Wien, Vídeň, Wenia, Beč, Vindobona (Wien), Vienna)
Zitiervorschlag
Hugo von Hofmannsthal an Arthur Schnitzler, [1. 3.? 1893]. In: Hermann Bahr – Arthur
Schnitzler: Briefwechsel, Aufzeichnungen, Dokumente (1891–1931).
Hg. Kurt Ifkovits, Martin Anton Müller, Stand 27. 9. 2024, https://hdl.handle.net/21.11115/0000-000E-8715-2.