Liebste, einzige, ich sende dir tausend innige Küsse!– Wie gehts dir? Hast du wohl geruht?– Du, bei
mir das ist das wahre Verhängnis – um 8!!! wurde ich aufgeweckt, und das war schon
Gnade, denn es war um 7 um mich geschickt worden.– Jetzt eben waren
Loris und
Beer-Hofmann bei mir;– es scheint, dass
Loris morgen mit
Bahr zu dir kommen will, Abend, nach der
Waise – unter uns, Schatz, du hast nichts davon zu wissen; – und wenn du’s mir erlauben
möchtest, könnt’ ich wohl auch morgen Abend auf eine viertel Stunde zu dir??– (Bitte,
du kannst
gleich weg.) – Mein Kopf ist heut wieder nicht besonders ideal – du, heut früh – kaum dass
ich eingeschlafen war, na, stellen Sie sich das vor! – – Wenn man um fünf Uhr früh
noch glaubt, das Leben ist nichts als Liebe und Süßigkeit und Lust, und man möchte dann in diesem
Dunstkreis weiter schlummern, und nun
ist plötzlich das – andre Leben da, das Leben mit dem Zwang, der Sklaverei, und den Halsentzündungen;
das thut weh, Madame.
– Jetzt, Schatz, hab ich zwei Besuche zu machen, und geh dann, weil ich mich ja zerstreuen
muß, zu der
Posse in die
Josefstadt.
Mit dem Arbeiten wars heute so nichts.– Um eilf, mein Engel, zu der Zeit, wo ich im
Central sein werde, wirst Du schon den tiefen Schlaf der Dämonen schlafen, und
in all
e mein
er Zärtlichkeit für dich vermag
s ich nicht,
mich in deine Träume zu schleichen. Hier hört sogar die Macht eines – Verehrers auf. Was
macht das Ohr? Was machen die Nerven? Was machen die Launen und was macht die Laune?– Ob dieser Brief kühl klingt oder glühend, weiss ich nicht;
– aber dass ich dich rasend lieb habe, weiss ich –
– Bevor ich morgen ins Theater geh, Du liebste Dilly, bekomm ich wohl noch zwei oder
drei liebe Worte von dir zu lesen?–
Ich küsse die geliebten Augen
Dein
Arth