Bitte, können Sie mir die Adresse verschaffen von
Hugo Ganz,
Budapest, welcher den
Essay über das Buch »
Einsame Seele« von
Neeri, in Ihrem
Blatte geschrieben hat?!
Die darin ausgesprochenen Ideen sind nämlich das Geheimnis meines künstlerischen und
philosophischen Lebens und der »ewige« Hintergrund meiner scheinbar »alltäglichen«
Sachen. Ohne Heilands-Ideen gibt es überhaupt kein Künstler-Sein. Das ist es, was
Schnitzler u.
Beer-Hoffmann u. den Jungen fehlt. Das Feuer brennt nicht in Ihnen, welches die Propheten, Dichter, Märtyrer, Menschen-Erlöser, Menschen-Erzieher, entzündet hat
u. über ihr eigenes gleichgiltiges Ich hinübergetragen hat in die Gegenden, wo man
lächelnd für seine Gedanken, für sein Herz zu sterben bereit ist.
Zum erstenmale habe ich in diesem Essay von Ganz die Ideen ausgesprochen gelesen,
welche ich in meinem Gehirne trage.
In schamloser frecher und perfider Weise ist es diesem feigen Tyrannen »Mann« gelungen,
dem »Ideal-Geschöpfe«
Weib, diesem
accomplissement des idées intimes du Créateur, seine eigenen thierischen Bedürfnisse als das zu imputiren, was ihre Seeligkeiten u. ihr Glück u. ihren letzten Wunsch ausmacht.
Während das Weib die Vertreterin des Göttlichen auf Erden ist, indem sie nach ihrer
innersten Organisation nichts, absolut nichts Anderes wünscht, als dem Mann zu seiner
Göttlich-Werdung zu verhelfen dadurch daß sie seine Seele ihm selbst offenbar macht
durch ihre Erscheinung und ihn in die Welt des »ästhetischen Schauens u. Genießens«,
in das alte
Griechenland, vermöge ihres Gott-ähnlichen Leibes, zu versetzen im Stande ist, während sie also gleichsam von Gott eingesetzt ist, um dem im dumpfen Leben Verkomme
nden zu seinem Seele-Werden, zu seiner letzten Entwicklungsstufe zu verhelfen u. der
Begattungs-Akt nur die letzte organis
che Äußerung dieser erfüllten
Mission ist, welche Erfüllung göttlichen Gesetzes als persönliche Wollust empfunden u. gedeutet
wird, hat der Mann dem Weibe perfider Weise ihre heilige
Mission als Schöpferin des Thier-Mannes zum Künstler-Menschen, zum Gott-Gleichen, zu
Gottes wahrem Sohne, geraubt u. ihr frecher Weise die Befriedigung seines
Sexual-Triebes als Haupt-Mission imputirt. Das »wirklich schöne Weib« ist aber die einzige
Erlöserin des Mannes von sich selbst u. seinen Niedrigkeiten u. kann daher auch nie
einem
einzigen Manne angehören, weil sie das heilige Recht hat, die
ganze Gattung »Mann« zu erlösen.