In der »
Burg« ist alles ruhig. Man hört jetzt gar nichts mehr u. fast scheint es, als hätte
seiner »
Niobe« der
Direktor vor dem Haße, der es
damals nicht verträgt, daß man die Schablonen verläßt, den Mut verloren u. die Ruder gezogen.
Die erste Lüge,
von der eine Zeit die Rede war, ist sachte wieder geschwunden – wie der
Meister Solneß geschwunden ist, der voriges Jahr angekündigt wurde, u. der
Ehrgeizige, die seltsame Komödie des
Scribe, die einzige, wo der große Jongleur der Situation sich einmal in Characteren versuchte. Das alles ist weg und nichts regt sich.
Man kann dem
Direktor keinen Vorwürfe machen.
Östreichisches kann man nicht verlangen.
Schnitzler,
Loris zu versuchen – dazu ist seine Position nicht fest genug. In
Deutschland fehlt neues. An
Hauptmann hat die
Burg wahrhaftig als ihre Schuld gethan: Sie hat ihn erst entdeckt u. sorgsam gepflegt. Das einzige Ereignis der letzten
zwei Jahre die sehr hübsche
Jugend des trefflichen
Max Halbe versagten Bedenken der Censur. Um die
Heimat ist wahrlich nicht schade, da man ja schon den »
Hüttenbesitzer« spielt – wozu die schwächliche Verdeutschung?