31/1 Vorm. in
Hietzing – Die
Hohenfels hatte mich rufen lassen, consult. mich aerztlich. Sonderbar, gerade mich. Denke an
die Möglichkeit, dass die
Hoh. vielleicht jetzt gern die Rolle spielen möchte, da sie keine große neue für die nächste
Zeit hat und von den vielen
Sandrock Notizen in der Ztg. verstimmt ist.–
Berger sprach über alles mögliche theatralisch, über mich, hauptsächlich, über Rolle für
Dilly.–
An der Kasse des
Volksth. Der
Kassier bittet mich herein und theilt mir mit, dass die
S. mit der
Grfn. Westphalen eben ½ Std. da gewartet und sich eingehend erkundigt, ob ich einen Sitz für ihre
heutige Abschiedsvorstellung genommen habe. Er wüßte nicht.– Vor drei Minuten war
sie weg. Nun nahm ich einen Sitz.– An
Bahr hatte
Dilly teleph., sehr sentimental, ob er glaube, dass ich ihr Blumen schicken werde: Ich
hatte schon vorher einen Blumenkorb bestellt. Dazu schrieb ich »Der großen Künstlerin
in immer gleicher Bewunderung«.– Abschiedvorstellung.– »
Kameraden«. Sie spielte mit meinem kleinen Armband und dem Anhängsel (Kleeblatt) dran! Hatte,
wie ich glaube, abwechselnd Blumen von meinem Korb. Es war großer Jubel; sie dankte
unter Thränen.– Was hätte ich heute empfunden – wenn ich dieses Weib je geliebt hätte!–
Zu ergänzen: wie die alte
S. gesagt (zu
Salten) was ich für einen Schaden angerichtet hätte, Vasen, Teller etc. zerschlagen – Die
Wahrheit ist: dass ich einmal eine Kefirflasche an die Wand haute!–
Dilly zu
Bahr: Sie hätte
Salten in jener Nacht nicht hinausgeworfen, weil
ich sie dann sicher beschimpft hätte – dass sie meine Freunde schlecht behandle!–