Meine Familie ist wüthend dass ich nicht schon jetzt nach
Ostende fahre – ich mein Kind bin gar nicht dafür – jetzt habe ich mich so schön erholt – und soll diese weite Reise unternehmen – da strenge ich mich mehr
an als gut ist – gelt Butzi? Wirst Du lieb und gut sein mit mir – muß ich Berge steigen?
Museen besichtigen – Schlösser und Gärten?
Bitte – nein – nur mit Dir will der gute Diltsch sein – ganz für Dich leben – still
und ruhig, die paar Tage mit Dir verbringen. Wie lang kannst Du Dich mir widmen, das muß ich wissen. Bitte auf diese Frage Antwort per Telegraf. – Sofort. Bitte Schatz.
Und – noch Eins.– Gehst Du Anfang September auf drei Wochen fort von
Wien? Wenn
ja – komme ich
nicht zu Dir
nach Salzburg und fahre direckt von hier nach
Ostende – schreibe dann dem
Bucovics dass ich erkrankt bin – und treffe dann erst
dann ein, wenn Du in
Wien bist! Hier wird es unerträglich – kaltes abscheuliches Wetter –
Willy ist sehr ungemüthlich – sie war unlängst in
Wien, wo ihr der
Bahr erzählt hat, Du hast ihm gesagt sie sei sterblich in
Wögerer verliebt – sie hat mir einen wahnsinnigen Tanz gemacht – Du bist aber auch ein altes
Waschweib. – Ich vertraue Dir nichts mehr an. Quand on est bête, c’est pour longtemps.
Das geht auf Dich! Auch sagte
Bahr Du wärst geradezu
empört gewesen – dass ich nach
Wien kommen wollte – Mutzi – wozu all dieser Unsinn – ich will Dich doch nicht belästigen,
hättest Du mir einfach geschrieben – Diltsch – ich will Dich nicht in
Wien seh’n – wäre ja Alles gut–! Wozu so einen fremden Menschen in sein Vertrauen einweisen.
– Nun – gute Nacht Schatz – ich liebe Dich doch – Du bist mein Abgott, mein Alles
auf dieser Welt! Du, mit Deinen süßen Augen! –