Heut spiele ich zum letzten Male. Kind – ich hatte hier einen Erfolg in Heimat – das spottet jeder Beschreibung. Morgen fahre ich auf 5 Tage zum Thuri. – Hast Du einen schwachen Begriff – wie mir ist? – Ich werde dieses Engelsgesicht,
diese guten treuen Augen wiederseh’n! –
Ich bin irrwitzig vor Freude! –
Am 25–26 spiele ich in Ischl die Magda – um 30 bin ich in Wien – wo ich nun hoffe Dich oft – recht oft zu seh’n. Ich habe mich hier glänzend erholt
– das Nervencostüm ist reparirt – so kann es mein hochlöblicher Director samt Consorten wieder zerstören. –
Ich freue mich mein guter Hermann daß es Dir gut geht – Gott stehe Dir bei in Deinem
neuen Unternehmen! –
Adele Sandrock an Hermann Bahr, 15. 8. 1894. In: Hermann Bahr – Arthur
Schnitzler: Briefwechsel, Aufzeichnungen, Dokumente (1891–1931).
Hg. Kurt Ifkovits, Martin Anton Müller, Stand 27. 9. 2024, https://hdl.handle.net/21.11115/0000-000E-87C7-9.