Felix Salten an Hermann Bahr, 3. 5. 1896

3. Mai 6

Verehrter Herr Bahr!

Schnitzler sowol wie Beer-Hofmann glauben, dass die von Ihnen vorgeschlagene Art sehr gut ist. Nur meinen sie, – und ich glaube, dass sie darin Recht haben, man dürfe bei einem Menschen von jener Natur sich auf mündliche Auseinandersetzungen sich nicht verlaßen. Sie meinen, dass der in Rede stehende Herr seine Lection von Ihnen entweder im Beisein von Zeugen empfangen soll, oder dass man ihm schreibt, was man ihm zu sagen hat, und dieses Schreiben von Zeugen fertigen läßt. Ferner sprechen sie sich dagegen aus, diesen Mann in eine Wohnung oder in ein Redactionslocal zu bestellen.
Vielleicht theilten Sie mir inzwischen auch Ihre Entschlüße mit, und sagen mir, wo ich Sie bald sprechen kann.
Ihr sehr ergebener
Felix Salten