mit Vergnügen ergreife ich die Feder (und das Wort, das Sie mir gegeben haben), um
Ihnen allen zu dem neuen Heim herzlich Glück zu wünschen. Mögen Sie darin sehr schön
leben und schreiben und kein fiktives, nur effektives Vogelgezwitscher hören.
Das weite Land könnten Sie mir nun wirklich bald schicken. Wie lange machen Sie mir nun schon damit
den Mund wäßrig? Und welcher moderne Mensch braucht von jetzt bis Anfang Juni, um
die Fahnen seines Werkes hochzuhalten?
Übrigens war es ein rechter Unsinn, daß Sie mir beim
Anatol in den Arm gefallen sind (da wir gerade vom Hochhalten reden, und das tue ich beim
Anatol), und daß ich Ihnen, rücksichtsvoll wie immer, nachgab: die geplante Zeit um Ostern
war absolut gut, da das
Konzert damals von seiner stolzen Höhe herunterkam und der
Weg ins Freie frei war. Man soll halt nicht tun, was die Autoren sagen: Q. e. d.
Aus diesem Grunde werde ich auch die
Hebammennichte nicht engagieren (mit nichten, hätt ich beinah gesagt), die ich übrigens schon kenne
– was auch ein Grund ist! Im Urteil über den
Halben Helden treffen Sie mit Ihrem Freunde, dem
Lessing, zusammen, der dieses Werk für
Eulenbergs spielbarstes hält. Ich finde es etwas pueril, seiner Vorzüge unbeschadet, hatte
aber auf die
Wiener Nachrichten hin schon daran gedacht, es wieder zu lesen und will es nun sogar tun.
Wie war denn der Herr
Träger der Hauptrolle, der sich mir sehr empfohlen hat?
Nach
Wien kommen wir nicht, es wäre ein ganzer Roman zu erzählen, weshalb nicht. Und da nehm
ich Rücksicht auf Ihre Nerven, denen ich die schönste Sommererholung wünsche. Daß
wir uns in den nächsten Monaten sehen, ist nun wohl leider ausgeschlossen.