aus
Frankreich kommt eine Anfrage wegen des Uebersetzungsrechts von »
Liebelei«. Sollte das Stück noch frei sein, so bitte ich, mir zu sagen, zu welchen Bedingungen
ich abschliessen soll.
Sie empfangen gleichzeitig den Entwurf von
Walser für den »
Medardus.« Es ist ein echter
Walser mit allen seinen Vorzügen und Fehlern, im ganzen doch aber so charmant und dekorativ,
dass wir mit dem Entwurf wohl zufrieden sein können. Bitte schicken Sie ihn mir bald
zurück.
Mir geht der Plan durch den Kopf, Ihren 50. Geburtstag mit einer Ausgabe Ihrer »
Gesammelten Werke« zu feiern. Wenn Sie diesen Plan gut heissen, so würde zu überlegen sein, welche
Werke in diese Ausgabe aufzunehmen sind. Eine Auswahl in 3–4 Bänden zu einem billigen
Preis (höchstens 12–15 Mark für das komplette gebundene Werk) würde einen grossen
Abnehmerkreis finden. Der billige Verkaufspreis spielt buchhändlerisch eine grosse
Rolle.
Auch die Herausgabe einer Monographie über Ihr Werk habe ich gleichzeitig vor. Wenn
ich Ihnen das alles jetzt schon verrate, so geschieht es, weil die Dinge von langer
Hand vorbereitet werden müssen und weil ich über die Person des Herausgebers einer
solchen Monographie mit Ihnen sprechen muss.
Kerr kommt für eine solche Arbeit nicht in Betracht, seine aphoristische Art, sich auszudrücken,
schliesst das wohl aus. Am besten wäre wohl
Hermann Bahr. Er ist aber mit eigenen Arbeiten so beschäftigt, dass er vielleicht nicht zu haben sein wird. Wer käme denn
sonst von
österreichischen Kritikern in Betracht? Sie haben einmal geschrieben, dass
Jonas Fränkel über den »
Weg ins Freie« schreiben sollte. Gemeldet hat sich bei
mir ein Dr.
Julius Kapp aus
Berlin; dieser Herr arbeitet an einem
Buch über Sie und ich habe ihm versprochen, mit meinen Entschliessungen bis zum Herbst
zu warten, bis zu welchem Zeitpunkt er die Arbeit beenden wollte.