Lesen Sie, bitte, das nachstehende »
Zum Geleit«. Es hatte als einzelnes, loses Blatt meinem »
Phantasus« eingefügt werden sollen, dessen Erscheinen – im
Insel-Verlag – bereits für
Weihnachten 1914 geplant war. Durch den Krieg mußte der Satz unterbrochen werden, und es ist nun vollkommen
ausgeschlossen, daß das fertige Werk –
350 Seiten in diesem Format –
vor frühstens nächstem Herbst erscheint. Was aber bis dahin? Ich bin buchstäblich am Rande! Alle Türen, an die ich wieder
mal pochte, blieben verschlossen. Steckte aber doch mal einer aus Versehn oder Neugierde
seinen Kopf raus, so lautete die stereotype, billige Ausrede »die allgemeine Lage«.
Als ob die betreffenden lieben Leute
vor dieser »allgemeinen Lage«
auch nur um Haares Breite anders gewesen wären! Ich gehe diesmal
wirklich und
rettungslos vor die Hunde,
wenn man mir nicht hilft! Daß dies auf »
öffentliche« Weise
nicht geschehen kann, hat die total mißglückte
Agitation zu meinem elenden »50
ten« bewiesen! Was aber würden allein
Sie und Schnitzler vermögen, wenn Sie sich
bei geeigneten Leuten für mich
persönlich und privat einsetzten! Ich denke nur an Ihren einen
Wiener
Rothschild!
Wollen Sie’s versuchen und diese Zeilen auch Schnitzler schicken,
den ich
neben Ihnen für den einzigen Mann halte, von dem ich glaube, daß er mit seinem Herzen und seinem Hirn für mich einstehn könnte?
So bitter es ist: hier, in meinem eignen, engeren »Vaterlande« –
rührt sich für mich nichts!!! Sie herzlichst grüßend, in alter Kameradschaft, Ihr
ArnoHolz.