Siehst Du mein Freund – daß Verhängniß ist doch stärker als ich – bis gestern habe
ich mich mit einer übermenschlichen Kraft aufrecht zu erhalten versucht – heute Nacht
bin ich erkrankt –
ich kann nicht mehr – ich fühle meine Ohnmacht – mein Herz ist vollständig gebrochen! – hätte ich dem
Mann sein
Liebstes gemordet – er hätte mich nicht mehr
strafen können – was ich durch ihn diese Tage gelitten ist
reichlich reichlich – tausendfach vergolten! – Gebe
Gott – und stündlich bitte ich ihn darum – daß es Deinen unermüdlichen Versuchen
gelingen wird mich wieder mit ihm zu versöhnen, so viel weiß ich aber schon heute –
gut – geht diese Sache nicht aus – ich habe so haarsträubend viel gelitten im leben –
jetzt muß für mich eine Zeit der Freuden kommen – und – ist der
Mann, den ich doch so haarsträubend liebe – dem ich zu Füßen lag wie ein treuer Hund –
nun durchaus nicht zu versöhnen – dann soll er nur trotzen aber
mich treibt er dann in den Todt.
Ich kann nicht so daß Liebste hergeben ohne ein Wort reden – sagen zu dürfen – ich bin ja
halb
wahnsinnig ich bin ja nicht mehr zurechnungsfähig –
Hermann verlaß mich nicht – – stehe mir bei – ich bin schwer erkrankt – – – was ist aus mir geworden?
–
Ich bitte Dich zeige den Brief nicht dem
Arthur–!